Stadt aus Papier

Arielle Greenberg: Stadt aus Papier. Ausgewählte Gedichte
deutsch + englisch
Mit Farbfotografien von Matthea Harvey
Cover: Annette Kühn
Frontispiz: Bruno Zaid
luxbooks 2008
ISBN 978-3-939557-35-7
124 Seiten, Paperback, 18.50 Euro


Arielle Greenbergs Gedichtband verspricht und löst zugleich ein: Hochaktuelle, intellektuell herausfordernde Verse voll Komik, immer eineinhalb Nasenlängen vor den meisten ihrer dichtenden Zeitgenossen: ihre besten Arbeiten bleiben gleichzeitig gleitend und schneidend klar, ganz wie Schlittschuhe in Benutzung.
(Publishers Weekly über Given)

Wo Patrizia Cavalli das »immer offene Theater« der Liebe bespielt, entwirft ... Arielle Greenberg ein »Hai- und Seestern-Theater«, auf dem sie die Verwandlungen des Ich zelebriert. In ihren witzigen Liedern lauern die Abgründe gesellschaftlicher Schrecken: Kriminalität, Drogenmissbrauch und Gewalt. Die tatenlos zusehende Mehrheit der Mitwisser geht als »Nachbarschaft des Verdrängens« in ihre lyrischen Protokolle ein. Wie bei Valžyna Mort gibt es bei der heute in Illinois lebenden Greenberg wütende Sequenzen. Doch anders als bei der Weißrussin, deren »Tränenfabrik« aus der Erinnerung an eine Diktatur kommt, liegen die Tränen der amerikanischen »Mädchen-Rockröhre« direkt unter der Zunge, die ihren Groll »raushängen« lässt und Jugend-Slang spricht. Geschult an James Joyce, Sylvia Plath und Emily Dickinson, vollführt sie einen wahnwitzigen Balanceakt zwischen Hoch- und Trivialkultur. Dass hier nichts lieblich klingt, verhindern die saloppen Rede-Elemente. Musik und Verbrechen liegen dicht beieinander. Eine ebenso fantasievolle wie absurde Metapher nach der anderen wird durch die nach Luft ringenden Städte geschleudert.
(Dorothea von Törne, Die Welt, 07.11.2009)

Die Begegnung mit Arielle Greenberg ist ein Erlebnis.
(Heidemarie Klabacher über Schwerkraft, www.drehpunktkultur.at, 05.04.2007)