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Hermetisch offen Junge deutschsprachige LyrikerInnen über das Gedicht Verlagshaus J. Frank Bibliothek Belletristik, Quartheft 06 ISBN 978-3-940249-23-4 108 Seiten, Hard- oder Softcover 13.90 Euro Worin besteht das Verführerische an der Poesie? Wie ist die geheimnisvolle Sphäre beschaffen, an der sie entsteht? Was überhaupt sind Gedichte, jene Universen auf kleinem Raum? Und welche Position können sie gerade heute einnehmen? Die Literaturzeitschrift »intendenzen« hat Protagonisten der jüngsten Lyrikgeneration eingeladen, für eine Sonderausgabe die Quellen ihrer poetischen Ansätze zu sondieren und das eigene ästhetische Programm zu beleuchten: Motive, Ambitionen, Energieströme, Verortungen. Entstanden ist ein geballter Mentalitätenüberblick der aktuellen Sturm-und-Drang-Dichter. Eine immer spannende Reise, die von der tastenden Selbstausleuchtung über luzide Analytik bis hin zum polemischen Schwelbrand führt. Ein wichtiges Buch, das wichtigste vielleicht nach Jahren über den Zustand heutiger Poesie und deren Zukunftsperspektiven. Eine Standortbestimmung der Generation, die von den 68ern gezeugt und geboren wurde, also diejenigen, die maßgeblich bestimmen werden, was in Sachen Gedicht jetzt und demnächst zu erwarten ist. Fast jeder der Beiträge hat poetisches Gewicht. Viele sind sogar Schwergewichte. Sie nehmen sich ernst, diese DichterInnen, sogar sehr ernst, ihre Poesie und das Gedicht. … Ihre Werkzeuge sind ausgefeilt. Sie kennen ihre Väter und Mütter, sind belesen. … Das Buch ist in seiner Fülle eine Fundgrube, schier unerschöpflich und unverzichtbar. (Horst A. Bruno, www.literaturzeitschrift.de, 05.04.2008) Es ist ein notwendiges Projekt, und es ist, wie ich finde, glänzend gelungen. Dass dabei vieles selbst wieder literarisch ist, ist nur umso einleuchtender und gibt dem Projekt seine notwendige Konsistenz und Überzeugungskraft. Hier liest sich einiges als private Rechtfertigung, anderes als programmatischer Aufruf. Wozu noch Literatur (oder Lyrik)? ist immer wieder die Frage, die nicht nur Ausdruck einer jungen Literatur ist, sondern auch nach einer Koordinate abseits des Literaturkanons verlangt. Wird sie noch wahrgenommen und wenn ja, wie? Auch berechtigt ist die Frage: »Wer liest die zeitgenössische Lyrik außer den zeitgenössischen Dichtern selbst?« Dabei ist bewusst auf Stimmen verzichtet worden, die uns täglich in Feuilletons begegnen, die Stimmen der kleinen und großen Goliaths des Literaturmarktes; es sprechen hier die Stimmen derjenigen, welche auch einen Stein zu schleudern wissen gegen den Mainstream. (Kommentar auf www.tubuk.com. 04.05.2008) |